- Skikda
- Skịkda,Hafen- und Industriestadt in Nordostalgerien, in der Kleinen Kabylei, 87 km nördlich von Constantine, 140 000 Einwohner; Bezirksverwaltung; Erdöl- und Erdgasexporthafen (Pipelines von Hassi Messaoud und Hassi Rmel); Erdölraffinerie, Erdgasverflüssigungsanlage, petrochemische und Kunststoffindustrie; Eisenbahn- und Straßenknotenpunkt. Die Fischereiwirtschaft sowie der Badebetrieb sind wegen der starken Meeresverschmutzung vor Skikda nach El-Koll (im Westen) und Chetaibi (im Osten) abgewandert. Im Hinterland bedeutender Bergbau: eine der größten Quecksilberminen der Erde bei Azzaba (31 km südöstlich), Eisenerz bei El-Hallia (20 km östlich), Bleierze bei El-Koll (75 km westlich), Kalkabbau mit Zementwerk in Hadjar Soud (45 km östlich), Marmorbrüche von Filfila (20 km östlich).Planmäßige Stadtanlage im französischen Kolonialstil; Museum (v. a. römische Funde); Ruine des römischen Theaters.An der Stelle eines phönikischen Hafenplatzes entstand ab 46 v. Chr. die römische Stadt Rusicada, die um 437 oder 533 von den Wandalen zerstört wurde. 1838 gründeten die Franzosen über den römischen Ruinen die neue Hafenstadt Port-de-France, bald Philippeville genannt, und verbanden sie 1871 durch die erste Eisenbahn in Algerien mit Constantine. Nach der Unabhängigkeit Algeriens (1962) erhielt die Stadt den alten arabischen Namen des Kap Skikda (Ras Skikda).
Universal-Lexikon. 2012.